Luisa & Oma Roswitha: Das herzige Duo von Insta
„Unsere Gespräche entstehen aus Neugier, Respekt und dem Wunsch, voneinander zu lernen“
Morgens läuft sie erstmal 10.000 Schritte, ihre Lippen malt sie immer rot, und wenn’s um die Partnerauswahl für die Enkelin geht, nimmt sie auch kein Blatt vor den Mund. Die Rede ist von der 82-jährigen Roswitha, die dank Enkeltochter Luisa zum Internet-Hit wurde. Auf ihrem Instagram-Kanal luisa_sbj ist die fitte Roswitha (jeden Tag Fitnessstudio – da gucken so manche Junge doof aus der Wäsche) Dauergästin.
Der gemeinsame Content der beiden ist super lustig. Zum Beispiel, wenn Roswitha den ihr unbekannten Kultserienfiguren so richtig schön alte Namen verpasst – Rory und Lorelai aus Gilmore Girls sind dann Sventje und Hedda, oder Belly aus The Summer I Turned Pretty ist ihrer Meinung nach eine Mechthild. Ok, cool! Luisa lässt sie Rankings erstellen – wer ist der attraktivste Schauspieler („Den schick ich mal auf die Eins, der ist gut“), was das beste deutsche Essen? Aber die beiden bringen nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken. Dann, wenn Roswitha von früher erzählt – von ihrer großen Liebe, vom Leben vor Luisa.
Kurzum: Wir lieben den „Omi-Gossip“! Sie sind nicht immer einer Meinung – begeistert war Roswitha beispielsweise so gar nicht, als Luisa ihr das neue Rückentattoo präsentierte – aber sie begegnen sich immer auf Augenhöhe und mit ganz viel Empathie. Und deshalb haben sie auch ein digitales Denkmal auf HeyNana.de verdient.
Liebe Roswitha, liebe Luisa, erzählt am besten selbst: Was macht eure Beziehung so besonders?
Was sind die schönsten Momente beim Drehen eurer Videos?
Luisa: Die schönsten Momente entstehen für mich oft durch Überraschungen – wenn ich Dinge erfahre, von denen ich vorher gar nichts wusste. Manchmal schockt mich Omi richtig – aber immer auf eine lustige und charmante Art.
Roswitha: Für mich ist es besonders schön, Luisa die Geschichten von früher erzählen zu können – von unserer Kindheit und Jugend. Es macht Freude, Erinnerungen lebendig werden zu lassen und sie mit ihr zu teilen.
Ihr unterhaltet euch über die unterschiedlichsten Themen – von der Wertigkeit alter Möbelstücke bis hin zum Ranking männlicher Prominenter. Was macht die Qualität eurer Gespräche aus?
Roswitha: Wir wollen einfach Spaß haben und gemeinsam lachen.
Luisa: Ich lerne sehr gerne von Omi dazu, und sie freut sich, ihre Erfahrungen und Erinnerungen an die jüngere Generation weiterzugeben. Unsere Gespräche entstehen aus Neugier, Respekt und dem Wunsch, voneinander zu lernen.
Was inspiriert euch aneinander?
Luisa: Ich bewundere Omis Lebensweg – all das, was sie durchgemacht hat, und wie sie es geschafft hat, glücklich, stark und optimistisch zu bleiben. Dass sie dabei geistig so jung und fit geblieben ist, inspiriert mich sehr.
Roswitha: Ich bewundere Luisas Unbekümmertheit und ihre positive Einstellung. Es ist schön, dass sie so offen auf mich eingeht und wir unsere Gedanken frei austauschen können.
Bei welchen Themen landet ihr bei generationenübergreifenden Konflikten? Oder gibt es davon gar keine?
Luisa: Bei uns tauchen manchmal Unterschiede auf, besonders bei Themen wie Dating, Ehe und Beziehung oder der Rolle der Frau.
Roswitha: Aber selbst dann bleiben die Gespräche respektvoll und bereichernd.
Was bedeutet es euch, gemeinsam Sichtbarkeit für den Generationendiskurs zu schaffen?
Roswitha: Für uns bedeutet es, den Dialog zwischen den Generationen sichtbar zu machen und Brücken zu bauen.
Luisa: Es geht darum, Verständnis füreinander zu fördern, voneinander zu lernen und gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Wenn verschiedene Generationen öffentlich miteinander sprechen, entsteht ein Raum für Empathie, neue Ideen und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Was können die Generationen voneinander lernen?
Roswitha: Technik! Die Jungen haben einen ganz anderen Zugang zu digitalen Medien, und da kann ich viel von ihnen lernen.
Luisa: Sehr viel! Ältere Generationen können uns von der Zeit früher erzählen – wie anders das Leben war und wie wenig man damals oft hatte. Sie wussten kleine Gesten zu schätzen und waren mit wenig zufrieden. Das sollten wir jungen Menschen wieder mehr tun. Außerdem geben sie wertvolle Lebenstipps, Rezepte weiter und lehren Geduld.
Was bedeutet euch die Familie?
Beide: Alles – sie ist unsere Basis und unser größter Halt.